Vorbemerkung
- Ausführliche Shownotes
- Alle Informationen zur Übung lassen sich auch auf der Seite der Planetary Defense Conference Exercise - 2021 finden.
- Der Trail zum Film “Meteor”
Hintergrund
- “Reupload” - Beitrag ist im Rahmen einer Vorlesung im SS21 entstanden
- Aktuelle DART Mission wird in einer weiteren Folge behandelt
- Die 2022 gab es die Interagency Tabletop Exercise
- 70m Asteroid trifft North Carolina
- Test des Zusammenspiels verschiedener Behörden
- größerer Focus auf Vorbereitung/Nachbereitung der Bevölkerung
- auch Fake News und die Zeit nach dem Impact wurden behandelt
Tag 1
- Meldung eines Asteroiden von Pan-STARRS Observatorium auf Hawai am 19. April 21
- das Observatorium ist spezialisiert für die Suche nach Asteroiden
- Relativ große Abdeckung des Himmels
- Die Beobachtung wurde dann die Nacht bestätigt und das Objekt hat den Namen “2021 PDC” erhalten
- Beobachtbar mit einer Magnitude 21.4 (sehr schwach und nur mit Forschungsteleskopen beobachtbar)
Weitere Beobachtungen über einer Woche
- Abschätzung ergeben erste Bahndaten die von der NASA und ESA ausgewertet wurden
- mehr oder weniger konstante Entfernung von 57 Mio km
- Aber Bahn der Erde wird am 20. Oktober 21 gekreuzt, Impactrisiko liegt bei 5%
- Erste Größenabschätzung: 80-200 m nominal (ohne Beobachtungsunsicherheiten) aber 35-700m mit Beobachtungsunsicherheit
- Es wird ein Alarmplan des ausgelöst International Asteroid Warning Network ausgelöst (Impactwahrscheinlichkeit und vermutliche Größe)
- Es werden mehr Informationen benötigt um die Bahnunsicherheit zu verkleinern
- Pre-Discovery Oberservations werden gesucht (Zufallsfunde)
- Potential Impact Zones werden berechnet
- Aufgrund der Unsicherheit zum derzeitigen Datenstand 2/3 der Erde
- Warum mehr als die Hälfte? => Gravitationseinfluss
- Australien bleibt verschont
- Je nachdem wo der Asteroid eintritt verändert sich der Aufschlagswinkel und die Aufschlagsgeschwindigkeit (Länge des Weges durch die Atmosphäre)
- Mehrere Szenarios werden Durchgerechnet und Risiken bewerten
- 0-86M Menschen könnten betroffen sein, Am wahrscheinlichsten ist kein Schaden an der Bevölkerung (97% und 48% bei Treffer)
- Weitere Beobachtung würden dazu führen dass die Impactwahrscheinlichkeit entweder schnell steigt (auf bis zu 30% innerhalb der nächste Woche) oder aber sie bleibt sehr niedrig bzw. wird null.
Warum ist die Größe so unsicher?
- Die Größenschätzung basiert auf eine Helligkeitsmessung und die Oberfläche des Asteroiden ist unbekannt (hell oder dunkel), => 60m bei Heller Oberfläche und 400m bei dunkler
- Wird zusätzlich die Unsicherheit der Helligkeitsmessung berücksichtigt 35m-700m
Tag 2
Fast Forward zum 2. Mai 21 (2 Wochen nach Entdeckung)
- Der Asteroid wird mit 100% Sicherheit die Erde treffen.
- Im Archiv des Pan-STARRS Observatoriums wurden Bilder von einem Vorbeiflug im Jahr 2014 gefunden. Mit dieser langen Beobachtungszeit ist die 100% Sicherheit möglich. Der Asteroid leuchtet so schwach, das er zunächst nicht zu entdecken war sondern erst wenn man weiß wo man suchen muss.
- Wo trifft er?
- Irgendwo zwischen Europa oder Nordafrika
Wäre eine Rettungsmission möglich?
- Nicht bei 6 Monaten Vorbereitung
- Grundsätzlich zwei Strategien denkbar - Ablenken oder Zertrümmern
- Ablenken kommt bei diesem Szenario nicht in Frage, da der Antriebsbedarf zu hoch ist.
- Rendezvousmanöver (zum Absetzen einer Atombombe) ist nicht möglich, Asteroid ist zu schnell
- Treffen mit einer Atomrakete schwierig, schlechter Bahnwinkel macht das Navigieren sehr schwer.
- Eine Aufklärungsmission wäre dringend nötig, aber aufgrund der Zeit nicht möglich
Tag 3
- Juni 2021 - International Asteroid Day (4 Monate bis zum Einschlag)
- weitere Beobachtungen um die Einschlagzone weiter einzugrenzen
- Infrarotmessungen über Satellit: Nasa Neowise Satellit konnte die Größe etwas eingrenzen 35m- 500m
- Neowise ist ein eigentlich stillgelegtes Weltraumteleskop das reaktiviert werden könnte. Es wurde bereits im Jahr 2013-2016 reaktiviert. - Die Impactzone wird irgendwo zwischen Deutschland der Tschechischen Republik und Österreich liegen
- Weitere Berechnung über Mögliche Schäden:
- Worst Case wäre ein Einschlag in Deutschland
- Mit den derzeitigen Daten bis zu 6.6 Mio Personen wäre betroffen (Tot? - nicht ganz klar aber wahrscheinlich) im Mittel ist mit 580k betroffenen zu rechnen
- entspricht eine Explosion von 1(kleinen) bis 300 großen Atombomben (0.7-3700Mt)
Tag 4 - Finale
14 Oktober - 6 Tage vor dem Einschlag
- Die Größe kann jetzt mit Radar bestimmt werden (105m 10%). Zum Glück kleiner als zunächst vermutet
- Einschlagzone kann auf 23 km genau bestimmt werden und die Einschlag Zeit auf 1 Sekunde
- Da die Dichte nicht bekannt ist ist die Wirkung immer noch unsicher kann aber mit 9- 156Mt bestimmt werden wobei das Mittel etwa 40 Mt sind (1-15 Atombomben)
Urheberechtlicher Hinweis:
Die Episode
Mensa Talk - Don’t look up von Stefan Baehr
ist lizenziert unter der CC-BY-SA 4.0